Selbst aufgeklärte Menschen haben noch immer einige Sex Mythen im Kopf, wenn es um die schönste Nebensache der Welt gibt. Wie auch immer die Gerüchte entstanden sind – wir wollen damit aufräumen und haben dabei sogar die moderne Wissenschaft auf unserer Seite. Hier 6 Sex Mythen, die wir aufgrund von Studien nun wirklich nicht mehr glauben dürfen, um unser Liebesleben zu genießen:
Contents
Widerlegte und veraltete Sex Mythen
Durch viel Sex wird die Vagina schlaff
Zu den verbreitetsten Sex Mythen gehört die Mär, dass die Vagina schlaffer oder weiter wird, wenn eine Frau viel Sex hat. Die Wahrheit ist, dass die Vagina weder gedehnt wird noch ihre Form, Größe oder etwas anderes verändert, weil die Frau viele Sexualpartner hat oder mehr Sex hat als andere. Die Vagina dehnt sich auch dann nicht dauerhaft, wenn ihr Sexpartner einen großen Penis hat. Nach jedem Akt zieht sich die Vagina wieder zusammen und findet zu ihrer ursprünglichen Größe zurück.
Im Jahr 2006 gab es übrigens eine Studie der Zeitschrift “Human Reproduction”, in der mittels MRI-Scan nach der durchschnittlichen Größe und dem Zustand von Vaginas geforscht wurde. Dabei wurde herausgefunden, dass die Anatomie der Vagina bisher sehr unzureichend studiert wurde. Weiterhin kam man zu dem Ergebnis, dass es unmöglich ist, die Form der menschlichen Vagina zu charakterisieren, weil sie so viele verschiedene Formen aufweisen kann. Herausgefunden wurde lediglich, dass es möglich ist, das Alter anhand der Beckenbiegung zu ermitteln.
Fakt ist also, dass es Vaginas in allen Formen, Größen und Farben gibt. Wer das nicht glaubt, sollte einmal einen neugierigen Blick auf die ungewöhnliche Gips-Skulptur des Künstlers Jamie McCartney werfen, der die Vielfalt des weiblichen Geschlechtsorgans in aller Fülle und Pracht zeigen wollte. Er hat auf seinem Kunstwerk mehr als 400 überraschend verschiedene Vaginas von Frauen unterschiedlichen Alters abgebildet hat, darunter sogar von eineiigen Zwillingen.
Die weibliche Ejakulation ist entweder unfreiwillig oder eine Lüge
Es ist verbreiteter Glaube, dass die weibliche Ejakulation unnatürlich ist – sogar manche Gesetze geben dem recht. So hat die britische Regierung 2014 die weibliche Ejakulation aus der britischen Pornographie verbannt. Aus wissenschaftlicher Sicht hat die weibliche Ejakulation allerdings nur eine biologische Funktion. Eine diesbezügliche Studie hat gezeigt, dass ca. 10 bis 40 Prozent der Frauen beim Orgasmus einen unfreiwilligen Urinstrahl erlebt haben. Eine andere Studie hat sich die chemische Zusammensetzung der verspritzten Flüssigkeit näher angesehen und herausgefunden, dass einige Frauen tatsächlich unfreiwillig beim Höhepunkt Urin abgeben. Aber die Forscher haben auch eine geringe Menge eines Abwehrstoffes gefunden, das sich auch in männlichem Ejakulat befindet.
Größe Füße bedeuten automatisch großer Penis
Zu den größten Sex Mythen gehört auch die These, dass man die Penisgröße an den Füßen eines Mannes ablesen kann. Eine Studie besagt, dass dieser Vergleich ebenso wenig bringt wie die Größe des Penis an der Körpergröße festzumachen. Überhaupt ranken sich um die Größe des “besten Stücks” so einige Sex Mythen. Eine verbreitete Fehlannahme ist beispielsweise auch, dass es hier erhebliche Rassenunterschiede gibt. Studien zeigen, dass es im Ländervergleich kaum Unterschiede bezüglich der Penisgröße gibt. Die ermittelte weltweite Durchschnittsgröße beträgt 9,16 cm.
Eine Beschneidung wirkt sich auf die sexuelle Leistungsfähigkeit aus
Auch wenn es um die Penisbeschneidung geht, sind Sex Mythen noch immer weit verbreitet. Fakt ist lediglich, dass die Empfindungsfähigkeit durch die Beschneidung nicht eingeschränkt wird.
Das Jungfernhäutchen reißt (immer) beim ersten Sex
Die Beschaffenheit des weiblichen Jungfernhäutchens, einer dünnen Haut, die den Scheideneingang bedeckt, kann sehr unterschiedlich ausfallen. Aus diesem Grund kann das Häutchen beim ersten Sex reißen, was allerdings nicht immer unbedingt der Fall sein muss. Andererseits kann das Jungfernhäutchen auch auf andere Weise (unabsichtlich) reißen, z. B. beim Sport.
Herpes betrifft mich nicht
Herpes ist ein Schlagwort, das niemand gerne hören möchte, wenn es um Sex geht. Dabei sind ca. 90 Prozent der Menschen davon betroffen. Es gibt verschiedene Herpesformen, davon sind Herpes simplex Typ 1 und Typ 2 die bekanntesten und verbreitetsten. Herpes simplex Typ 1 betrifft überwiegend die typischen Lippenbläschen, dagegen ist Typ 2 meist für Genitalherpes verantwortlich ist. Lippenherpes kann in einigen Fällen aber auch zu Genitalherpes führen bzw. übertragen werden. Laut WHO sind weltweit 67 Prozent der Menschen mit dem Typ 1 infiziert und 11 Prozent mit dem Typ 2. Meist wissen sie nichts von der Infektion und haben auch keine sichtbaren Anzeichen. Der beste Schutz vor Genitalherpes ist noch immer die Benutzung von Kondomen.
Quelle: IFLSciene
Modelbild von Colourbox.com
Henning meint
Sorry, aber ein paar Dinge sind nicht sooo glaubwürdig..
Durchschnittsgröße 9,16 cm?! Vielleicht im nicht errigierten Zustand, ja. Aber wen bitte interessiert der nicht errigierte Zustand?
Und dass beschnittene Männer nicht weniger empfinden sollen, halte ich ebenfalls für’n Gerücht: Ich bin beschnitten und empfinde definitiv weniger UND bin dadurch deutlich “leistungsfähiger”.
LG, Henning
Tine meint
Hallo Henning,
hier die Studie, die wir als Grundlage für unsere Aussage hatten: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/bju.13010/full Es stimmt, wir beziehen uns hier auf den schlaffen Zustand. Die Größe im erigierten Zustand wurde leider nur für wenige Länder ermittelt. Für Deutschland gab es 111 Messungen und die Durchschnittsgröße war dabei 14,48 cm. Ich gebe dir allerdigs völlig recht, dass die Größe im erigierten Zustand das wirklich interessante ist.
Für die zweite Aussage zum Thema Beschneidung hatten wir auch eine Studie als Grundlage: http://www.jurology.com/article/S0022-5347(15)05535-4/abstract
Ich hoffe das hilft was die Glaubwürdigkeit angeht.
In Zukunft sollten wir es wohl mit dem Quellenangaben etwas genauer nehmen.
Liebe Grüße
Tine